Unter Erster Hilfe versteht man von jedermann durchzuführende Maßnahmen, um menschliches Leben zu retten, bedrohende Gefahren oder Gesundheitsstörungen bis zum Eintreffen professioneller Hilfe (Feuerwehr, Arzt oder Rettungsdienst) abzuwenden oder zu mildern. Dazu gehört insbesondere das Absetzen eines Notrufs, die Absicherung der Unfallstelle und die Betreuung der Verletzten.  Das Wichtigste nach einem Unfall ist es, aus der Masse heraus zu treten und zu helfen. Dabei kann es schon ausreichen eine bewußtlose Person in die stabilen Seitenlage zu bringen, um diese vor dem Ersticken zu bewahren.  Sie brauchen keine Angst zu haben etwas falsch zu machen. Nichts ist schlimmer als wenn Sie überhaupt nichts machen!

Notruf

Die genaue Notfall/Unfallmeldung ist für die Rettungskräfte sehr wichtig, da sie sich anhand der Informationen genau auf den Notfall/Unfall vorbereiten können. In Ihrer Notfall/Unfallmeldung sollten Sie knapp und präzise die folgenden fünf W beachten:

  • Was ist geschehen?
  • Wo ist der Notfall/Unfall?
  • Wie viele Verletzte/Betroffene sind zu versorgen?
  • Welche Verletzungen?
  • Warten Sie immer auf Rückfragen der Rettungsleitstelle!

Das Gespräch wird immer von der Notrufzentrale/Rettungsleitstelle beendet, so können alle wichtigen Informationen vom Anrufer erfragt werden.

Notrufnummern in Deutschland
Rettungsdienst und Feuerwehr: 112
Polizei: 110

Woran erkenn ich einen Notfall und was kann ich tun?
Bewusstlosigkeit

Bewusstlosigkeit ist daran zu erkennen, dass Atmung und Herzschlag normal sind, aber die Person nicht auf Ansprache reagiert; wenn Sie Beine oder Arme hochheben, sind diese ganz schlaff. Bewusstlose Patienten müssen sofort in eine Lage gebracht werden, die sie vor Verstopfung der Atemwege durch die eigene Zunge, Speichel oder Erbrochenes schützen.

Maßnahmen: Falls normale Atmung vorhanden: Stabile Seitenlage, dann Notruf! Wiederholt die Atmung prüfen! Falls keine normale Atmung vorhanden: Notruf, dann Herz-Lungen-Wiederbelebung!

Herzinfakt

Ein Herzinfarkt ist daran zu erkennen das der Betroffene Schmerzen hinter dem Brustbein hat, die oft in den linken Arm, die Schulter oder den Oberbauch ausstrahlen. Der Betroffene kann sehr unruhig (Todesangst), aber auch sehr ruhig sein. Eventuell klagt der Betroffene über Übelkeit.

Maßnahmen: Notruf absetzen und anschließend den Betroffenen ansprechen, Atmung prüfen. Ist der Betroffene bei Bewusstsein, schonend und bequem mit erhöhtem Oberkörper lagern. Enge Kleidung öffnen, für frische Luft sorgen, Aufregung und Unruhe unbedingt vermeiden. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes beruhigen, betreuen und trösten. Ständige Kontrolle der Lebensfunktionen. Bei Atem- und Herzstillstand sofort mit Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen.

Schlaganfall

Bei einem Schlaganfall ist die Blutversorgung und damit die Sauerstoffversorgung zu einem Teil des Gehirns unterbrochen. Es kommt zu entsprechenden Funktionsausfällen.

Anzeichen sind: Plötzlich einsetzende Lähmungen an Armen und Beinen. (Halbseitenlähmung) Gesichtslähmung mit herabhängendem Mundwinkel und einseitig geschlossenem Augenlid. Sprachstörungen und Schluckbeschwerden (Erstickungsgefahr). Bewusstlosigkeit sowie Atem- und Kreislaufstörungen.

Maßnahmen: Notruf absetzen! Kontrollieren der Lebensfunktionen. Falls der Betroffene bei Bewusstsein ist, ihn bequem und mit erhöhtem Oberkörper lagern. Die gelähmten Körperteile umpolstern. Bei Bewusstlosigkeit und vorhandener Atmung Stabile Seitenlage auf die gelähmte Seite. Bei Herz-Kreislauf-Stillstand Herz-Lungen-Wiederbelebung.

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